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Netphen - Deuz

Zwischen dem Industriegebiet am unteren Ortsrand von Deuz und dem Klärwerk erhebt sich ein Erdwall, der das ganze Tal überspannt. Er hat heute noch eine Breite von 20 m und ist bis zu 8 m hoch. Der Damm bildete den Abschluss einer mittelalterlichen Talsperre, der ersten im Siegerland.

Zum Bau mussten ca. 30.000 cbm Erde aus den angrenzenden Berghängen herangeschafft werden. Das Volumen entspricht einem Graben von 1 m Breite, 3 m Tiefe und 10 km Länge. Aus Urkunden erfahren wir nur wenig über die Entstehung, Bedeutung und Zerstörung des „Deuzer Weihers“. Er wurde 1446 durch die Grafenbrüder Johann IV. und Heinrich II. von Nassau angelegt und diente wahrscheinlich der Fischzucht. 1528 wurde er zusammen mit einem „Wyhergen boven der Moelen (Mühlenweiher)“ abgelassen und ausgefischt. Ein Flutgraben wurde angelegt, der wahrscheinlich dem heutigen Flussbett folgte.

Um 1542 wurde der Weiher durch den Grafen Wilhelm durch Zukauf einer Wiese von „Giern Cuntz und Elisa eleude von Nenkersdorf“ vergrößert. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den untersten Teil der Wüste Beienbach. Während der Koalitionskriege sprengten die Franzosen ein Loch in den Damm. Man hoffte wohl durch die Wassermassen den Ort Netphen überschwemmen zu können. Das Loch ist vor einigen Jahren wieder verfüllt worden.

Blick auf den Weiher um 1950

 

Weiherdamm heute, am Ortsausgang Richtung Netphen